Direkt zum Inhalt

Evolution kontra Schöpfung?!

Charles Darwin, der heute als Vater der Evolutionstheorie gilt, hatte einen Kollegen und Mitstreiter, der leider nicht so bekannt ist: Alfred Wallace. Wallace, ebenfalls Brite und Naturforscher verbringt Mitte des 19.Jhdt. viel Zeit in Südamerika und Südostasien. Bei seinen umfangreichen Studien kommt er, ohne es zu wissen, zu ähnlichen Schlüssen wie Charles Darwin, die er etwas später zu Papier bringt und ihm zukommen lässt. Sehr schnell werden die beiden zu Verbündeten, weil sie ein gemeinsames Projekt haben: Ihre neuen Einblicke und Erkenntnisse zu Stammbäumen, Überlebenskämpfen und natürlicher Auslese zu veröffentlichen. 

In nahezu allen fachlichen Themen sind Darwin und Wallace einer Meinung. Es gibt aber etwas, worin sich ihre Ansichten fundamental unterscheiden: 

Darwin hatte sich, je mehr er die Gesetze der Natur verstand, immer weiter vom Glauben an Gott entfernt. Wallace dagegen gelangte mit zunehmender Erkenntnis zu dem Schluss, dass es hinter aller Schöpfung ein Schöpfer geben muss.

„Ob man es Gott nennen will, oder göttlicher Geist“, schreibt Wallace später. Eben das, was hinter all den Dingen ist. 

Aus: DIE ZEIT, Nr.54, 23.12.2020, S.17

Frage: 

Wieso wird die Evolutionstheorie oft als Argument gegen einen Schöpfer verwendet, wenn sie doch offensichtlich auch genau zum gegenteiligen Schluss führen kann?